Estrich - Zementestrich, Anhydritestrich & Co.

 

Zementestrich

Beim Zementestrich (CT) handelt es sich nicht nur um die wohl bekannteste Estrichart, er wird auch am häufigsten verlegt. Die wichtigsten Bestandteile von Zementestrich sind Sand, Bindemittel (Zement) und Wasser. Aufgrund seiner Feuchtigkeitsresistenz lässt sich Zementestrich nicht nur im Innen-, sondern auch im Außenbereich einsetzen. Ein weiterer Vorteil sind seine guten Festigkeitswerte.Zementestrich
Zementestriche werden in verschiedene Festigkeitsklassen eingeteilt, wobei für den gewöhnlichen Häuslebauer hauptsächlich die Klassen C20, C25 und C35 von Interesse sein dürften. Die Kennziffer gibt an, mit wie viel Druck (gemessen in Newton pro Quadratmillimeter) der Estrich belastet werden darf, ohne Schaden zu nehmen. Beim Verlegen und während der Trocknungsphase des Zementestrichs muss die Umgebungstemperatur konstant bei über fünf Grad Celsius liegen. Außerdem gilt es, den Estrich unbedingt vor Zugluft und Feuchtigkeit zu schützen. Werden diese Regeln nicht beachtet, können innerhalb des Materials Volumenunterschiede auftreten, so dass die Oberfläche uneben wird und sich im schlimmsten Fall sogar Risse bilden. Zwei bis drei Tage nach dem Verlegen kann der Zementestrich begangen werden. Nach ungefähr zehn Tagen ist eine volle Belastung möglich. Die sogenannte Belegreife, der Zeitpunkt ab dem der Bodenbelag aufgebracht werden kann.

 

Anhydritestrich

Seit einigen Jahren wird von Bauherren vermehrt Anhydritestrich (CA), auch Calciumsulfatestrich genannt, nachgefragt. Dieser Trend ist darauf zurückzuführen, dass diese Estrichart vergleiAnhydritestrich2chsweise kurze Trockenzeiten benötigt, bis sie belegt werden kann. Als Anhydritfließestrich verfügt er über hervorragende Wärmeleit- und Wärmespeicherfähigkeiten. Dadurch ist der Estrich bestens für die Kombination mit einer Fußbodenheizung geeignet. Ein großer Nachteil von Anhydritestrichen ist ihre Wasserunverträglichkeit, die einen Einsatz im Außenbereich ausschließt. Kommt der Estrich mit Feuchtigkeit in Kontakt, reagiert das Bindemittel Anhydrit mit dem Wasser und wird zu Gips umgewandelt. Die Folge: Der Estrich zerfällt und ist unbrauchbar. Der große Vorteil von Fließestrichen ist, dass sie sich leicht verarbeiten lassen. Der Estrich wird als Trockenmischung auf die Baustelle geliefert und dort unter Zugabe von Wasser angemischt. Mit einer Estrichpumpe wird die flüssige Estrich-Rohmasse zum Verarbeitungsort befördert und verteilt. Fließestrich nivelliert sich von alleine und muss nicht mühsam verdichtet oder geglättet werden. Sowohl der Anhydritestrich als auch der Zementestrich lassen sich als Fließestriche verarbeiten.

 

Trockenestrich

Eine spezielle Form von Estrich ist der Trockenestrich. Dabei handelt es sich um vorgefertigte Platten, die auf dem Rohfußboden ausgelegt und miteinander verklebt und verschraubt oder verklammert werden. Je nach TrockenestrichHersteller, handelt es sich bei den Trockenestrichplatten um Gipskartonplatten, Holzwerkstoffplatten oder mit Zement gebundene Holzspanplatten. Weist der Untergrund, auf dem die Estrichplatten verlegt werden sollen, große Unebenheiten auf oder muss eine bestimmte Estrichhöhe erreicht werden, so lässt sich dies mit dem Einbau einer Trockenschüttung erzielen. Das Granulat bildet eine tragfähige Ausgleichsschicht, die auch noch wärmedämmende Eigenschaften besitzt.
Der große Vorteil von Trockenestrich besteht darin, dass bei seiner Verlegung keinerlei Feuchtigkeit in die Räume eingebracht wird und somit auch keine Trockenzeiten abgewartet werden müssen. Der Estrich kann sofort nach dem Aushärten der Klebeverbindungen belegt werden. Bei Trockenestrichen kommen nachfolgende Materialien zum Einsatz: Holzspanplatten (auch zement- oder magnesit-gebunden), OSB-Platten, Hartholzfaserplatten, Gipsfaserplatten, Gipskartonplatten, Perliteplatten und zementäre Estrichplatten. Nachteilig ist, dass die Platten in Räumen mit Wasseranfall eine gesonderte Feuchtigkeitsschutzschicht benötigen.